Pompeji öffnet sein digitales Archiv

Ein unermesslicher Reichtum an Daten über den archäologischen Park von Pompeji, der über Jahrzehnte hinweg gesammelt und in jüngster Zeit dank des großen Pompeji-Projekts unter der Leitung von Massimo Osanna erheblich vergrößert wurde, wird nun für jedermann mit einem Mausklick zugänglich sein, um konsultiert, studiert und vertieft zu werden. Ein transparentes, gläsernes Archiv, das nicht nur für Wissenschaftler, sondern für alle zugänglich ist, mit der Möglichkeit zur Interaktion und zur Integration nützlicher Informationen.

Pompeji öffnet seine digitalen Archive über das System Open Pompeii. Eine Revolution bei der Abfrage von Daten über das archäologische Erbe des Parks im Hinblick auf eine maximale Zugänglichkeit und Interaktivität bei der Forschung und Nutzung. Online verfügbar sind Daten, Informationen, Bilder und Videos zu jedem archäologischen Bauwerk, zu Häusern und Gebäuden, zu Artefakten, zu vorhandenen oder abgenommenen Fresken, mit Angabe ihrer Herkunft und ihres derzeitigen Standorts, z. B. in einem Museum oder in einem Lager, mit einer zugehörigen Bibliografie und der Möglichkeit, Daten mit Querverweisen zu versehen: https://open.pompeiisites.org/

Ein Fortschritt in der Forschung, der Besuchern, Wissenschaftlern, Reiseveranstaltern, Fremdenführern oder auch einfach nur Interessierten zur Verfügung steht, die von jedem Gerät aus auf das System zugreifen können.

Das System wird auch über die My Pompeii App zugänglich sein, die mit dem Ziel eingeführt wurde, den Besuch der Stätte zu verbessern. Die Anwendung hat die Funktion eines Audioguides und ermöglicht es dem Besucher, mit dem Park zu interagieren, indem er während seines Besuchs Berichte sendet und direktes und unmittelbares Feedback erhält.

„Das System Open Pompeii, das den Zugang zu einer riesigen Datenbank mit Dokumenten und Informationen ermöglicht, die noch nie zuvor der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, ist ein radikales und mutiges Vorhaben, das Teil der umfassenden Bemühungen des Kulturministeriums ist. – Direktor Gabriel Zuchtriegel betont – Mit dem Nationalen Plan zur Digitalisierung des kulturellen Erbes des Zentralinstituts für die Digitalisierung des kulturellen Erbes – Digitale Bibliothek – führt das Ministerium einen Prozess der digitalen Transformation aller staatlichen Kulturstätten durch, die das kulturelle Erbe besitzen, schützen, verwalten und aufwerten, um nicht nur die vollständige Zugänglichkeit, sondern auch den Schutz und die Kenntnis des Erbes zu verbessern. Mit Open Pompeii erreichen wir einen wichtigen Meilenstein in diesem Bereich, aber es ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: Die Digitalisierung wird in den kommenden Jahren weitergehen und das Feedback der Nutzer selbst wird von unschätzbarem Wert sein.“

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Ein Schnappschuss des bürgerlichen Pompeji

Das häusliche Leben in Pompeji wird wieder ans Licht gebracht: die letzten Momente des Lebens, eingefangen in den Einrichtungsgegenständen, die durch den Ausbruch von 79 n. Chr. zerstört wurden. Teller, Vasen, Amphoren, Glas- und Terrakottaobjekte, die in Truhen und Schränken zurückgelassen wurden und nun mit den Werkzeugen der stratigraphischen Ausgrabung geborgen werden konnten. Aber auch weniger dokumentierte Gegenstände kamen während der Ausgrabung ans Licht, wie etwa ein kostbar verziertes Räuchergefäß und eine einzigartige Gruppe von sieben mit einer Schnur verbundenen Wachstafeln, von denen ein Abguss gemacht werden konnte.

Die Abfrage der Informationen basiert auf einer einfachen und intuitiven Schnittstelle, die es dem Benutzer ermöglicht, mit Hilfe einer Karte mit dem System zu interagieren und die verschiedenen Informationsebenen zu betrachten, indem er zwischen Regionen, Inseln, Katastereinheiten und Räumen navigiert. Mit Hilfe der integrierten Suchmaschine ist es möglich, nach den gewünschten Informationen über Katastereinheiten oder archäologische Funde zu suchen.

Die Datenbank, die das Informationssystem Open Pompeii speist, ist das Ergebnis einer Zusammenführung von Daten aus den wichtigsten in Pompeji verwendeten Verwaltungssystemen (SI-Pompei für geografische Daten und Stammdaten, SIAV für katalografische Informationen, Tolomeo für historische Archivfotos).

Dank einer Vereinbarung mit dem Archäologischen Park von Pompeji erhielt das Projekt den wichtigen technisch-wissenschaftlichen Beitrag des CINI-Konsortiums (Consorzio Interuniversitario Nazionale per l’Informatica), dem wichtigsten Bezugspunkt für die nationale akademische Forschung im Bereich der Informatik und Informationstechnologie, in Zusammenarbeit mit der Scuola IMT Alti Studi Lucca (einer Universitäts-, Forschungs- und Hochschuleinrichtung) und dem GSSI L’Aquila (Gran Sasso Science Institute of L’Aquila), das zu den besten italienischen Universitäten gehört, was die Forschung in den vier Bereichen Physik, Mathematik, Informatik und Sozialwissenschaften angeht.

Es nutzte interdisziplinäre Kompetenzen, die in Synergie für die Umsetzung des Anwendungsbereichs des kulturellen Erbes eingesetzt wurden: Archäologen, Archivare, Experten für alte Kunstgeschichte, Datenorganisation und -analyse, IT, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz. Das Ergebnis war ein innovatives System, das ständig weiterentwickelt und erweitert wird, um den Nutzern immer mehr Funktionen und Zugänglichkeit zu bieten.

Mitwirkende: Rocco De Nicola, Rektor des IMT Lucca, Maria Luisa Catoni, Agnese Ghezzi, Ludovico Iovino Riccardo Olivito, Fabio Pinelli, Alessandro Poggio.

RNP und Management der Projektdurchführung: Alberto Bruni vom Archäologischen Park Pompeji in Zusammenarbeit mit Salvatore Gallo und Fabio Garzia.

Das Projekt wird mit EU-Mitteln aus dem PON Culture and Development – Grand Project Pompei und die App mit PON Legality-Mitteln des Innenministeriums finanziert.

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Nach einer Pressemeldung des Archäologischen Parks von Pompeji

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