Der Ägyptologe Dr. Arnulf Schlüter (43) übernimmt ab Dienstag, 1. März die Leitung des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst. Das gab Staatsminister Bernd Sibler am Donnerstag, 17. Februar 2022 in einer Pressekonferenz bekannt.
Arnulf Schlüter studierte Ägyptologie und promovierte an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität und ist bereits seit 19 Jahren am Ägyptischen Museum tätig. Zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann seit 2014 als stellvertretender Direktor, wirkte er an der Realisierung des Neubaus mit und trug wesentlich zur Profilierung des Hauses bei. Neben der konzeptionellen und multimedialen Erschließung des Museums war er an zahlreichen Ausstellungen beteiligt und leitete diverse Forschungs- und Digitalisierungsprojekte. Neben der Museumsarbeit nahm er auch an archäologischen Projekten teil. Nach diversen Ausgrabungen in Ägypten ist er seit 2014 mit dem Naga-Projekt, das er seit 2021 leitet, im Sudan aktiv.
„Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst zählt zu den wichtigsten ägyptischen Museen und verfügt auf Grund seiner bedeutenden Sammlung, der Fokussierung auf die Kunst des Alten Ägypten und einer jahrzehntelangen Ausstellungstätigkeit über einen sehr guten Ruf. Ich hatte das Glück und das Vergnügen, diesen Weg und vor allem die Konzeption und Einrichtung des Neubaus von Anfang an begleiten und mitgestalten zu dürfen. Diesen Weg möchte ich konsequent fortsetzen,“ sagt Arnulf Schlüter. Zu seinem Blick auf die neue Aufgabe erklärt der künftige Direktor: „Ich verstehe das Museum als Kulturort, als Bildungs- und Forschungsinstitution. Museen müssen sich allen Besuchergruppen öffnen. Sie leben vom Diskurs und der Interaktion mit ihrem Publikum. Die Ansprache von Kindern und Jugendlichen, die Bemühung um Inklusion sowie die fortgesetzte Digitalisierung sind für mich besonders wichtige Themen bei der Ausrichtung des Hauses. Ich freue mich sehr darauf, als Direktor gemeinsam mit einem exzellenten Team dafür zu sorgen, dass das Münchner Ägyptische Museum den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt. Wichtig ist mir, neben rein fachlichem Wissen auch die allgemeine Bedeutung von Kultur und Kunst sowie den Wert von Wissenschaft und Forschung aktiv zu vermitteln. Den Museen kommt bei dieser gesellschaftlichen Aufgabe eine tragende Bedeutung zu. Ich bin vom Alten Ägypten fasziniert und es ist eine wunderbare Aufgabe, diese Begeisterung an andere Menschen weitergeben zu können.“
Nach Pressemitteilung von Kulturmarketing Dr. Gerhard
Das könnte Sie auch interessieren!
Häuser für die Ewigkeit – Gräber und Mythologie im alten Ägypten
Im altägyptischen Leben spielte die Auseinandersetzung mit dem Tod eine große Rolle und war immer und überall präsent. Dem lag jedoch keineswegs eine morbide Faszination für das Sterben zugrunde. Die alten Ägypter waren ganz im Gegenteil an der Natur des Todes als Übergangsstadium von einem Zustand des Lebens in einen anderen interessiert, d. h. an dem Übergang vom Diesseits ins Jenseits. Ihre damit verbundenen mythologischen Konzepte, präsentieren sich besonders eindrucksvoll in der altägyptischen Grabdekoration und -architektur , den Häusern für die Ewigkeit. Die sorgsam ausgestalteten Gräber im alten Ägypten sind Zeugnis der Hingabe der altägyptischen Kultur an das Leben, das seine erstrebte Vollendung und an die Ewigkeit grenzende zeitliche Erfüllung im Jenseits fand.