Galerie ©Silk Road Museum Japan

Hirayama Ikuo Silk Road Museum in Japan

Eine international einzigartige und geschätzte Sammlung

Das Hirayama Ikuo Silk Road Museum in der japanischen Präfektur Yamanashi wurde im Juli 2004 eröffnet. Das Museum liegt in Hokuto in Zentraljapan inmitten der großartigen Natur des Hochlands der Yatsugatake-Berge.
Die Sammlungen des Museums umfassen mehr als 10 000 Kunstobjekte aus den Regionen der Seidenstraße. Außerdem moderne Gemälde des Gründers Ikuo Hirayama (1930–2009), der auch als erfolgreicher Maler in japanischem Stil (Nihon-ga) tätig war. Ursprünglich handelte es sich um eine Privatsammlung von Herr und Frau Hirayama.

Sogdische Seidensocken

Seit seiner Renovierung 2008 umfasst das Museum jetzt sechs Ausstellungssäle, wobei die gesamte Ausstellungsfläche etwa 1300 m2 beträgt. Im ersten Stock befinden sich ein permanenter Ausstellungsraum für buddhistische Skulpturen, ein kleiner Raum für besonders wertvolle Objekte von der Seidenstraße, zwei Räume für temporäre Ausstellungen sowie der Memorial Raum mit einer Reproduktion des Privatstudios in Ikuo Hirayamas Haus. Das Museum organisiert zwei bis dreimal pro Jahr Sonderausstellungen. Im zweiten Stock befindet sich die große Galerie mit Hirayamas Gemälden der «Great Silk Road Series», die er in seinen letzten Jahren schuf und die zusammen 40 m lang sind. Sie zeigen eine Kamelkarawane auf der Reise durch die Wüste entlang der Seidenstraße und regen so die Phantasie der Besucher an. Diese Karawane in Hirayamas monumentalen und farbenprächtigen Gemälden ist ein Symbol ost-westlichen Kulturaustausches und weitreichender Handelsverbindungen und zugleich auch für den Frieden zwischen unterschiedlichen Ethnien, Kulturen und Traditionen.

In jüngerer Zeit wurde die Seidenstraße zur UNESCO World Cultural Heritage Site erklärt, was ihre historische und kulturelle Bedeutung noch steigerte. Infolge der aktuell oft sehr schwierigen Situation v. a. in den Gebieten Zentralasiens und des Mittleren Ostens erscheinen heute Ikuo Hirayamas Engagement für den Schutz der kulturellen Güter und seine Sehnsucht nach gegenseitigem Verständnis und Frieden zwischen den verschiedenen Kulturen wichtiger denn je.

Hirayama Ikuo Silk Road Museum

2000-6 Koarama; Japan

www.silkroad-museum.jp

Den vollständigen Artikel zum Silk Road Museum in Japan, können Sie in der Rubrik »Museen in aller Welt« in der ANTIKE WELT Ausgabe 5/2020 lesen

Das interdisziplinäre Forscherteam des Projekts Beyond the Silk Road vergleicht im Titelthema verschiedene Formen der wirtschaftlichen Entwicklung in Agrar- und Steppenregionen und untersucht interkulturelle Zonen und Netzwerke des Austauschs, die für die alten eurasischen Verbindungen entscheidend waren. Beiträge zum Titelthema sind u.a.


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Headerbild: Galerie mit der Grand Silk Road von I. Hirayama; Foto 2: Sogdische Seidensocken mit Entendarstellungen in Medaillons aus Zentralasien, 7.–8. Jh., beide © Silk Road Museum