Experiencing Dodona

Das Heiligtum in Dodona war in der archaischen und klassischen Epoche eine der wichtigsten religiösen Stätten Griechenlands. Obwohl das Heiligtum in Epirus, jenseits der Pindos-Gebirge und am Rand der griechischen Welt, angelegt war, gewann es mit der Zeit einen panhellenischen Ruhm, der nur vom Apollon-Heiligtum in Delphi übertroffen wurde.

Das Buch ist die überarbeitete Fassung einer Dissertation, die 2017 von der Universidad Complutense de Madrid angenommen wurde, was leider deutlich im Text merkbar ist. Die Abwesenheit von (Farb)fotos ist merkwürdig, wenn es sich um eines der am schönsten gelegenen Heiligtümer Griechenlands handelt.

Der Autor behandelt die Entwicklung des Heiligtums von der archaischen Epoche bis zu 167 v. Chr., in welchem Jahr die Römer Epirus eroberten. Von der Lage in der Landschaft, den Wegen zu und vom Heiligtum und dem archäologischen Quellenmaterial ausgegangen wird seine religiöse, politische, wirtschaftliche und soziokulturelle Rolle analysiert.

Das Werk ist lediglich die zweite veröffentlichte Monografie, die Zeus‘ Orakelheiligtum in Dodona behandelt (die erste war Jessica Piccinini, The Shrine of Dodona in the Archaic and Classical Ages: A History, 2017). Es ist also ein äußerst willkommener Beitrag zur Forschung der griechischen Orakelkulte. Das Buch ist nicht nur ein Reiseführer, sondern an Forscher gerichtet. Es wird zweifelsohne noch viele Jahre ein Referenzwerk bleiben, wenn man die Rolle des Heiligtums in Dodona in der Geschichte von Epirus und seine gesellschaftspolitische Bedeutung erörtern will.

| von Jesper Tae Jensen

Produktdetails

Experiencing Dodona. The Development of the Epirote Sanctuary from Archaic to Hellenistic Times
Diego Chapinal-Heras
Walter de Gruyter, Berlin & Boston 2021, 264 S., € 113,95

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