Athens in Late Antiquity

Die Stadt Athen gilt heute als ein Symbol europäischer Kultur: Hier wurde die Demokratie geschaffen, in der Kunst, Wissenschaft, Theater, Medizin, Jura und Architektur die Grundlage der westlichen Zivilisation, so wie wir sie heute kennen, gebildet haben. Athen als die Stadt der Bildung geht weit zurück in der Vergangenheit. So hat Athen u.a. mit der Entwicklung der philosophischen Schulen während der Spätantike einen bleibenden kulturellen Nachruf erworben.

Das vorliegende Buch fokussiert gerade auf die Spätantike. Dieses prachtvolle Werk entspringt einer internationalen in Göttingen März 2015 abgehaltenen Konferenz. Nach der Einleitung mit einem kurzen historischen Abriss folgen sechzehn von anerkannten internationalen Forschern verfasste Aufsätze. Das Buch wird endlich mit einer Bibliografie und drei brauchbaren Indizes abgeschlossen.

Die sechzehn Aufsätze erforschen die kulturellen und religiösen Transformationen der Stadt vom 4. bis zum 6. Jh. n.Chr. aus einer ganzen Reihe unterschiedlicher Perspektive, hierunter Archäologie, Altgeschichte, Altphilologie, Byzantinistik und Religionsgeschichte. Hervorzuheben sind vor allem Arja Karivieris Behandlung der archäologischen Funde der Spätantike und Tasos Tanoulas‘ hervorragender Überblick über die Akropolis in derselben Epoche.

Aus den Diskussionen der verschiedenen Beiträge taucht das spätantike Athen hervor als ein Emblem der höheren Bildung. Die Aufsätze machen deutlich, wie viel die Gelehrten Athens zur späteren europäischen Geistesgeschichte beigetragen haben. Dieses Werk lässt sich als eine zuverlässige Introduktion zur spätantiken Geschichte und Archäologie Athens und zu spezialisierten Themen wie den philosophischen Schulen und der heidnischen Religion der Stadt nur empfehlen.

| von Jesper Tae Jensen

Produktdetails

Athens II: Athens in Late Antiquity. Civitatum Orbis MEditerranei Studia 4
Ilinca Tanaseanu-Döbler / Leonie von Alvensleben (Hrsg.)
Mohr Siebeck, Tübingen 2020, 498 S., € 144,00

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