Wertvoller Helm aus dem illegalen Antikenhandel gerettet

Metallhelm aus Satowtscha, der nun nach Bulgarien zurückgekehrt ist.
Helm aus Satowtscha, der nun nach Bulgarien zurückgekehrt ist. Foto: Manhattan District.

Der Bezirksstaatsanwalt (District Attorney) von Manhattan, Alvin Bragg, gab am Freitag, dem 11. Februar, die Rückgabe eines wertvollen Helms an die bulgarische Bevölkerung zurück. Die Antiquität, deren Wert auf etwa 200.000 Dollar geschätzt wird, befand sich in der Sammlung Michael Steinhardts, eines der weltweit größten Sammler antiker Kunst. Im Dezember 2021 hatte die Staatsanwaltschaft von Manhattan eine mehrjährige und länderübergreifende strafrechtliche Untersuchung gegen Steinhardt abgeschlossen und 180 gestohlene Antiquitäten im Wert von insgesamt 70 Millionen Dollar beschlagnahmt. Gleichzeitig verhängte sie ein erstmaliges lebenslanges Verbot des Erwerbs von Antiquitäten gegen den Sammler. Der Helm wurde nun im Rahmen einer Rückgabezeremonie im Beisein der bulgarischen Generalkonsulin Maya Hristova und des stellvertretenden Special Agent-in-Charge Erik Rosenblatt von U.S. Homeland Security Investigations (HSI), einer Polizei- und Zollbehörde des US-amerikanischen Innenministeriums, zurückgegeben.

„Wir fühlen uns geehrt, diesen kulturellen Schatz an das bulgarische Volk zurückzugeben“, so Staatsanwalt Bragg. „Michael Steinhardts umfangreiche Sammlung macht deutlich, dass die Arbeit zur Bekämpfung des Handels mit geplünderten und gestohlenen Antiquitäten noch lange nicht beendet ist. Die Antiquitätenhandelsabteilung meines Amtes setzt sich dafür ein, dass gestohlene Reliquien wie diese in ihre Herkunftsländer zurückgebracht werden.“

Maya Hristova, Generalkonsulin von Bulgarien, erklärte: „Dieses wichtige Ereignis, das uns hier zusammengeführt hat, ist ein Symbol für die alte Geschichte Bulgariens und ein Beweis für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den bulgarischen und amerikanischen Behörden. Dies ist ein großartiges Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungs- und Justizbehörden unserer beiden Länder, wobei wir der Staatsanwaltschaft von Manhattan und den Homeland Security Investigations besondere Anerkennung zollen. Wir freuen uns über diesen gemeinsamen Erfolg, der es unserem Land ermöglicht, einen weiteren Beweis seiner alten Geschichte zu erlangen.“

Ricky J. Patel vom HSI, das an dem Vorgehen gegen den Kunstsammler beteiligt war, äußerte sich folgendermaßen: „HSI ist stolz darauf, Teil dieser großartigen Rückführung eines jahrhundertealten Helms zu sein, der aus Bulgarien geraubt wurde und in Michael Steinhardts riesiger Sammlung von fast 200 gestohlenen Artefakten landete. Die kontinuierlichen Bemühungen der HSI New York’s Cultural Property, Arts and Antiquities Group und der Staatsanwaltschaft von Manhattan sind ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, Kulturgüter aus der ganzen Welt zu bewahren und sicherzustellen, dass Antiquitäten ihren Weg nach Hause finden. Heute wird dieses historische Stück an das bulgarische Volk zurückgegeben, wo es hingehört. Die HSI New York ist sich der bedeutenden Rolle bewusst, die Artefakte in der Geschichte einer Nation spielen, und wir arbeiten in enger Abstimmung mit inländischen und internationalen Partnern, um die gestohlenen Schätze, die unter falschem Vorwand in die Vereinigten Staaten gelangen, zu untersuchen und wiederzufinden.“

Laut den eingereichten Unterlagen erwarb Steinhardt den Helm im März 1998 für 175.000 Dollar. Einem Bericht aus den Unterlagen des Sammlers zufolge war das Stück zu diesem Zeitpunkt „in mehr als dreißig schmutzverkrustete Stücke zerbrochen“. Bei wissenschaftlichen und gesetzlich genehmigten Ausgrabungen werden Antiquitäten nach dem Fund gründlich gereinigt. Sind Altertümer in zerbrochenem oder verschmutztem Zustand, deutet das oft darauf hin, dass sie aus einer illegalen Raubgrabung stammen. Der aus Eisen, Silber, Bronze und organischen Materialien gefertigte Helm stammt aus der Zeit zwischen 400 und 300 v. Chr. Er wurde in der Nähe des heutigen Pletena in Bulgarien gefunden. Es gilt als möglich, dass er zum Besitz Philipps II. von Makedonien, des Vaters von Alexander dem Großen, gehörte.

Der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Matthew Bogdanos, Leiter der Abteilung für Antiquitätenhandel und leitender Strafverteidiger, leitete die Ermittlungen zusammen mit der leitenden Ermittlungsanalytikerin Apsara Iyer und Special Agent John Paul Labbat von Homeland Security Investigations. Zusätzliche Unterstützung bei den Ermittlungen erhielten sie von der verstorbenen Jill (Gilda) Mariani, Senior Investigative Counsel, und den Investigative Analysts Giuditta Giardini, Alyssa Thiel und Daniel Healey.

Nach Pressemitteilung des Manhattan District Attorney

Unser Jahres-Abo

Jahresabonnement ANTIKE WELT

  • 21% Preisvorteil
  • jederzeit kündbar nach Ablauf der Mindestlaufzeit von einem Jahr
  • portofreie Zustellung vor Erstverkaufstag 
  • wbg-KulturCard gratis
  • vergünstigter Eintritt zu ausgewählten Veranstaltungen
  • 9 Hefte im Jahr