Granitsarkophag eines hochrangigen Beamten in Sakkara entdeckt

Foto: Ministry of Tourism and Antiquities.

Archäologen haben in Sakkara den Granitsarkophag eines hochrangigen Beamten aus der Zeit von Ramses II. entdeckt. Die Ausgrabungen wurden von Dr. Ola Al-Ajizi von der Fakultät für Archäologie der Universität Kairo geleitet und sind Teil der Kampagne 2021/2022, bei der die Bereiche um den aufsteigenden Korridor der Pyramide von König Unas ausgegraben werden sollen.

Das Team fand eine Grabkammer mit dem Sarkophag von Ptah-em-uya, einem hochrangigen Beamten, der nach Angaben von Mostafa Waziri, dem Leiter des ägyptischen Obersten Rates für Altertümer, „königlicher Sekretär, oberster Aufseher über das Vieh und Leiter der Schatzkammer des Ramsestempels“ war.

Damit wird der Sarkophag in das 13. Jahrhundert v. Chr. (19. Dynastie) datiert, einer Periode, die auch als Ramessiden-Dynastie bekannt ist und in der das Neue Reich Ägyptens den Zenit seiner Macht erreichte.

Der Sarkophag ist mit Symbolen wie dem „Djed“, der mit dem Schöpfergott Ptah und Osiris in Verbindung gebracht wird, und dem „Tyet“ (Isis-Knoten) zum Schutz des Verstorbenen sowie mit Szenen, die die Söhne des Gottes Horus darstellen, bedeckt. Der Sargdeckel scheint zerbrochen zu sein, was darauf hindeutet, dass das Grab zuvor geplündert wurde. Es sind nur Spuren von Harz übrig geblieben, das für den Prozess der Mumifizierung verwendet wurde.

Bei den jüngsten Ausgrabungen in Sakkara wurden im Mai 150 Bronzestatuetten, im März fünf antike Gräber und 2021 mehr als 50 Holzsarkophage aus der Zeit des Neuen Reiches entdeckt.



Nach einer Pressemeldung des Ministry of Tourism and Antiquities

Cover Antike Welt Sonderheft 8/20 Häuser für die Ewigkeit

Das könnte Sie auch interessieren!

Häuser für die Ewigkeit – Gräber und Mythologie im alten Ägypten

Im altägyptischen Leben spielte die Auseinandersetzung mit dem Tod eine große Rolle und war immer und überall präsent. Dem lag jedoch keineswegs eine morbide Faszination für das Sterben zugrunde. Die alten Ägypter waren ganz im Gegenteil an der Natur des Todes als Übergangsstadium von einem Zustand des Lebens in einen anderen interessiert, d. h. an dem Übergang vom Diesseits ins Jenseits. Ihre damit verbundenen mythologischen Konzepte, präsentieren sich besonders eindrucksvoll in der altägyptischen Grabdekoration und -architektur , den Häusern für die Ewigkeit. Die sorgsam ausgestalteten Gräber im alten Ägypten sind Zeugnis der Hingabe der altägyptischen Kultur an das Leben, das seine erstrebte Vollendung und an die Ewigkeit grenzende zeitliche Erfüllung im Jenseits fand.

Dieses Sonderheft der ANTIKE WELT nimmt Sie mit auf eine Zeitreise durch mehr als 3000 Jahre altägyptischer Grabkultur und Jenseitstexte. Sie können beobachten, wie sich die religiösen und vor allem die mythologischen Ideen entwickelten, die uns heute nicht nur als Text- und Bildkompositionen, sondern auch in Form der ikonischen Pyramiden, der Tempelgräber und der berühmten Felsgräber im Tal der Könige vor Augen stehen.