Abgeschlagener Kopf des Maya-Maisgottes ausgegraben

Archäologen des Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) haben einen mit Stuck verzierten Steinkopf eines Maya-Gottes entdeckt, der mit Mais in Verbindung gebracht wird.

Kopf der Maisgottes. Das schmale Gesicht ist unterhalb der Nase gebrochen. Die Lippen sind leicht geöffnet und die Augen scheinen geschlossen zu sein. Die Frisur ist farblich vom Gesicht abgesetzt und besteht aus dünnen Rillen.
Die mehr als 1.300 Jahre alte Darstellung der Maya-Gottheit wurde bei Restaurierungsarbeiten gefunden. Foto: Gibrán Huerta. INAH

Das Team führte Ausgrabungen im Maya-Stadtstaat Palenque durch, der in der Nähe des Usumacinta-Flusses im mexikanischen Bundesstaat Chiapas liegt.

Palenque, in der Itza-Sprache auch als Lakamha bekannt (was so viel wie „Flacher Platz-Fluss“ bedeutet), ist vor allem für einige der schönsten Architekturen, Skulpturen, Dachkämme und Basrelief-Schnitzereien der Maya-Welt bekannt.

Der freigelegte Kopf des Maisgottes. Foto: Archäologisches Projekt Palenque. INAH

Das Team führte Restaurierungsarbeiten im Rahmen eines vom Department of State for Cultural Preservation finanzierten Projekts durch. Bei der Entfernung der Aufschüttung eines Korridors, der Haus B und Haus F des Palastkomplexes verbindet, fanden die Forscher ein Gefäß, das einen abgetrennten Stuckkopf enthielt, der in einem kleinen Teich lag.

Die Forscher glauben, dass diese Umgebung den Eingang zur Unterwelt der Maya nachahmen sollte. Die Maya glaubten, dass das Universum in den Himmel, die Erde und die Unterwelt unterteilt war, in der verehrte Stätten wie Höhlen und Cenoten als Portal oder Tor zu Xibalba fungierten, einem unterirdischen Reich, das von den Maya-Todesgöttern und ihren Helfern beherrscht wurde.

Die Skulptur, die ursprünglich als abgetrennter Kopf konzipiert war, wurde von den Maya auf einem Dreibein aufgestellt (was durch die Entdeckung eines keramischen Dreibeins belegt wird) und war in Ost-West-Richtung positioniert, um die Geburt der Maispflanze mit den ersten Sonnenstrahlen zu symbolisieren.

Eine ähnliche Ikonographie findet sich in Stätten aus der gesamten Tikal-Region aus der spätklassischen (600-850 n. Chr.) und frühklassischen (150-600 n. Chr.) Periode sowie in Darstellungen in den Kodizes von Dresden und Madrid, in denen Gottheiten mit abgeschlagenen Köpfen erscheinen.

Arnoldo González Cruz, Forscher am INAH-Zentrum Chiapas, sagte: „Die Entdeckung ermöglicht es uns, besser zu verstehen, wie die alten Maya von Palenque die mythische Passage über die Geburt, den Tod und die Wiederauferstehung der Mais-Gottheit erlebten.“

Nach einer Pressemeldung des INAH

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