Uruk – 5000 Jahre Megacity

Die Ausstellung im Vorderasiatischen Museum zu Berlin steht nun in einer virtuellen Tour zur Verfügung. Sie basiert auf der genauen fotografischen Dokumentation der Ausstellung, den Texten und Filmen, die gezeigt wurden.

Plakat zur Ausstellung "Uruk - 5000 Jahre Megacity" in schwarz weiß.
Zur Sonderausstellung „Uruk – 5000 Jahre Megacity“ erschien 2013 der gleichnamige Begleitband (© DAI, Orient-Abteilung/SMB, Lizenz CC-BY-NC-ND).

„Uruk – 5000 Jahre Megacity“ war der Titel einer Ausstellung, die im Jahr 2013 im Vorderasiatischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz und anschließend im LWL Museum für Archäologie, Westfälischen Landesmuseum in Herne gezeigt wurde. Sie war in einer engen Kooperation der Orient-Abteilung des DAI mit dem Vorderasiatischen Museum – Staatliche Museen zu Berlin, der Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und der Deutschen Orient-Gesellschaft entstanden. „Uruk – 5000 Jahre Megacity“ faszinierte schließlich über 470.000 Besucherinnen und Besucher.

Die Ausstellung im Vorderasiatischen Museum zu Berlin steht nun in einer virtuellen Tour zur Verfügung. Sie basiert auf der genauen fotografischen Dokumentation der Ausstellung, den Texten und Filmen, die gezeigt wurden. Egal, ob Sie als damalige:r Besucher:in die Ausstellung nochmals anschauen oder erstmalig virtuell erleben wollen: Ab sofort sind die Ausstellungsobjekte und Informationstexte der Kooperationspartner, das Ausstellungsdesign der Gestalter resD, die virtuellen Rekonstruktionen von Bauwerken in Uruk der Firma artefacts-berlin.de und die filmisch vorgestellte Topographie und historische Entwicklung von Uruk, erstellt durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR Oberpfaffenhofen) online abrufbar.

Uruk ist auch nach über 100 Jahren Forschung ein klangvoller Begriff in der vorderasiatischen Archäologie. Einige Innovationen unserer zivilisierten Welt nahmen dort vor über 5000 Jahren ihren Ausgang. Seit 2016 gehört Uruk zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist Teil der Kultur- und Naturerbestätte „The Ahwar of Southern Iraq: refuge of biodiversity and the relict landscape of the Mesopotamian cities“. Viele Ausgrabungsbereiche sind vor Ort noch zu sehen, andere zu ihrem Schutz wieder verfüllt.

Seit 2015 setzt das Deutsche Archäologische Institut seine Arbeiten vor Ort fort und trägt neue Forschungsergebnisse bei. Gleichzeitig werden in aufwendigen Konservierungsprojekten die wichtigsten Bauwerke vor der Erosion geschützt und für Besucher vorbereitet.

Nach einer Pressemeldung des DAI

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