Das Buch der Fixsterne

Die Astronomie, eine der ältesten Wissenschaften mit langer Tradition, begründet das Bestreben des menschlichen Geistes, das Universum in irgendeiner Form zu erfassen und zu verstehen. Die Errichtung bestimmter Bauten wie Stonehenge oder der ägyptischen Pyramiden zeigt das große Interesse an der Astronomie, auch die Himmelsscheibe von Nebra verweist auf die große Bedeutung, die den Himmelskörpern und ihrer Beobachtung schon früh geschenkt wurde. Das Buch der Fixsterne von Al-Sufi beruht auf Ptolemäus‘ Werk Almagest und verbindet es mit der wissenschaftlichen arabischen Tradition und den empiri­schen Beobachtungen vorislamischer Beduinenkulturen.

Die aufgeklappte Doppelseite aus dem Buch der Fixsterne zeigt eine schlangenartige Figur. Auf ihrem Körper stehen ein Kelch und ein weißer Vogel. Daneben befindet sich ein Text in arabischer Schrift und Sprache.
Faksimile-Seite aus dem Buch der Fixsterne (Foto Verlag Müller & Schindler).

Die Handschrift Astronomie des Prinzen, die den Text des Buchs der Fixsterne mit zahlreichen Sternbild-Miniaturen wiedergibt, ist außerdem von herausragender historischer Bedeutung, wurde sie doch geschaffen am Hofe, möglicherweise sogar im 1424 erbauten und von religiösen Fanatikern zerstörten Observatorium, des Timuridenprinzen Ulugh Beg, des „Wissenschaftlers auf dem Herrscherthron“, bekannt durch seine großartigen kulturellen und wissenschaftlichen Leistungen und Aktivitäten. Ein Meisterwerk zentralasiatischer Kunst, einer der wichtigsten und zugleich schönsten Traktate über den Sternenhimmel, geschaffen für einen der herausragendsten Wissenschaftler auf einem Herrscherthron, ein Symbol für die Blüte des sagenhaften Samarkand im Mittelalter: Diese unglaubliche Handschrift wird erstmals als originalgetreue Faksimile-Edition in einer weltweit streng limitierten Auflage von nur 600 handnummerierten Exemplaren herausgegeben.

| Feyzanur Bayram, Heidelberg

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