Das 1938 in einem Gebiet der antiken Stadt Pompeji entdeckte Skelett eines Pferdes ist Gegenstand eines Restaurierungs- und Aufwertungsprojekts des Archäologischen Parks von Pompeji, das auf die Wiederherstellung und den Schutz des Fundes abzielt.
Nach der Restaurierung und Konsolidierung des Skeletts wird es möglich sein, mit Hilfe eines Laserscanners ein 3D-Modell zu erstellen, das Sehbehinderten in einer neuen, zugänglichen und inklusiven In-situ-Ausstellung zugänglich gemacht wird.
Foto: Parco archeologico di Pompei
Das Skelett des Tieres, eines Pferdes mit einer Widerristhöhe von 1,34 m, das für den Transport von Gütern verwendet wurde, wurde 1938 von Amedeo Maiuri bei Ausgrabungen in einem Gebiet südlich der Via dell’Abbondanza entdeckt. In dem Bereich, der später als Stall identifiziert wurde, wurde zunächst ein quadratisches Mauerwerk freigelegt, bei dem es sich wahrscheinlich um eine Krippe handelte, und etwas weiter kamen aus den Lapilli der Schädel, der Hals und ein Teil der Wirbelsäule des Pferdes zum Vorschein, bevor weiter unten der Rest des Körpers sowie andere organische Reste (Stroh) folgten.
Maiuri beließ die Funde an Ort und Stelle – gemäß der Praxis der weit verbreiteten Musealisierung, die in den vorangegangenen Jahrzehnten auch von Superintendent Vittorio Spinazzola erprobt wurde -, indem er das Pferd wieder auf eine Metallkonstruktion stellte, die mit einem Dach versehen war. Im Laufe der Jahrzehnte wurde dieses Pferd jedoch fast völlig aufgegeben und verfiel zusehends. Auch die Metallarmatur selbst verursachte Schäden am Skelett, die auf die Oxidation zurückzuführen sind, die die Farbe der Knochen verschlechterte.
Aus diesem Grund hat der Archäologische Park von Pompeji die Restaurierung des Pferdes in Angriff genommen und einen Plan für eine neue Ausstellung erstellt, die eine angemessene Aufwertung des Pferdes ermöglicht.
Die Arbeitsmethode begann mit einem Laserscan des Pferdes, um ein 3D-Modell zu erstellen und anschließend die verschiedenen Teile zu demontieren, bevor sie im Labor restauriert, gereinigt und konsolidiert werden.
Zu einem späteren Zeitpunkt wird geprüft, welche fehlenden Teile am besten mit Hilfe eines 3D-Scans nachgedruckt werden sollten. Der gesamte Fund wird in einer wissenschaftlich korrekten Position wieder zusammengesetzt, mit einer neuen Struktur und Materialien, die für das Mikroklima geeignet sind und somit die notwendigen Bedingungen für den Schutz des Pferdes gewährleisten können.
Für Sehbehinderte wird außerdem ein ertastbares 3D-Modell mit einer Unterscheidung zwischen den erhaltenen und den zu rekonstruierenden Teilen angefertigt, um das Verständnis der Geschichte dieses Pferdes von seiner Entdeckung bis zu seiner Restaurierung zu erleichtern, zusammen mit einer Erklärung in Brailleschrift.
„Es handelt sich um einen multidisziplinären Eingriff, bei dem Restauratoren und Archäologen zusammenarbeiten und in jeder Phase der Operation von einem Archäozoologen unterstützt werden, um eine echte wissenschaftliche Studie des Pferdes durchzuführen, die zu Zeiten von Maiuri nicht behandelt wurde und die weitere wichtige Informationen über die in Pompeji verwendeten Tierarten und deren Eigenschaften liefern kann“. – betont der Direktor des Parks Gabriel Zuchtriegel – „Das Projekt der Aufwertung des Fundstücks in seiner neuen Ausstellung wird es auch allen Besuchern zugänglich machen, um ein Höchstmaß an Zugänglichkeit und Inklusivität zu erreichen und das Bewusstsein für die im Park durchgeführten Restaurierungsarbeiten zu stärken“.
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Nach einer Pressemitteilung des archäologischen Parks von Pompeji.
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