Weitergabe von Religion und Ritual in der Antike

Im Wintersemester 2021/22 wird mit der Klassischen Archäologin PD Dr. Susanne Moraw von der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Rahmen der „Gastprofessur für transnationale Forschung“ des Jakob-Fugger-Zentrums eine international ausgewiesene Forscherin nach Augsburg kommen. Sie wird gemeinsam mit der Augsburger Archäologin Prof. Dr. Natascha Sojc, die sich als Research Fellow des Zentrums für ein Semester auf ihre Forschung konzentrieren kann, an einem Projekt zur intergenerationellen Weitergabe von Religion und Ritual in der Antike zu arbeiten.

Porträtaufnahmen beiden Archäologinnen, die gemeinsam an dem Projekt zur intergenerationellen Weitergabe von Religion und Ritual in der Antike arbeiten.
Das Jakob-Fugger-Zentrum ermöglicht es Prof. Dr. Natascha Sojc als Research Fellow und PD Dr. Susanne Moraw als Gastprofessorin gemeinsam an einem Projekt zur intergenerationellen Weitergabe von Religion und Ritual in der Antike zu forschen. © Universität Augsburg

Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die intergenerationelle Tradierung von religiösem Wissen im Altertum. Archäologische Erkenntnisse zur familiären aber auch zur räumlichen wie zeitlichen Organisation antiker Religion sollen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden. Insbesondere Fragen zur religiösen Sozialisation von Nicht-Erwachsenen und zu den unterschiedlichen Anteilen einzelner Generationen an religiösen Prozessen als ritual shares versprechen neue und aufschlussreiche Erkenntnisse zu liefern.

Abschließend soll auf einer gemeinsam veranstalteten internationalen Tagung Religion als soziale Differenzkategorie im Rahmen der Intersektionalitätsforschung beleuchtet und im Kontext paganer, christlicher und jüdischer antiker Kultur diskutiert werden.

Von den projektbezogenen Gastprofessuren am Jakob-Fugger-Zentrum profitieren auch die Augsburger Studierenden: Frau PD Dr. Moraw wird zwei Hauptseminare zu den Themen „Das römische Militär: Krieg, Familienleben und Religiosität“ und „Frauen und Mädchen im griechischen Kult“ sowie ein Proseminar zum Thema „Kindheit im römischen Reich“ unterrichten und sich zudem am „Archäologischen Kolloquium“ beteiligen.

Gastprofessuren und Fellowships: Forschungsförderung am Jakob-Fugger-Zentrum

Mit der „projektbezogenen Gastprofessur für transnationale Forschung“, für die das Jakob-Fugger-Zentrum im Sommersemester 2017 erstmals Mittel bereitgestellt hat, können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland für bis zu sechs Monate zu gemeinsamen Arbeiten an einem Forschungsprojekt oder Förderantrag nach Augsburg eingeladen werden. Antrags- und einladungsberechtigt sind die ordentlichen Mitglieder des Jakob-Fugger-Zentrums.

Die bewährte Förderlinie „Research Fellowship“ bietet den Mitgliedern des Zentrums die Möglichkeit, die Lehrverpflichtung für ein Semester zu reduzieren, um ein innovatives Forschungsvorhaben weiterzuentwickeln und einen Antrag auf Forschungsförderung auszuarbeiten. Während eines Fellowships steht das Jakob-Fugger-Zentrum den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beratend und unterstützend zur Seite, es sorgt für administrative Entlastung und ermöglicht so die konzentrierte Ausarbeitung eines Projektes.

Das Jakob-Fugger-Zentrum der Universität Augsburg

Als Forschungskolleg für Transnationale Studien fördert das Jakob-Fugger-Zentrum der Universität Augsburg seit 2012 die interdisziplinäre und internationale geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung an der Universität Augsburg. Es stößt innovative Forschungsvorhaben an, sorgt für internationale und fächerübergreifende wissenschaftliche Vernetzung und macht die Ergebnisse der geförderten Projekte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Auf diesem Weg will das JFZ die Position der Augsburger Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften nachhaltig festigen und stärken.

Nach einer Pressemeldung der Universität Augsburg

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