Grabhügel aus Eisenzeit für Besucher zugänglich gemacht

Um den großen Grabhügel aus der Eisenzeit (Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr.), der einen wichtigen Teil der neu zu eröffnenden Räume in der Area megalitica von Aosta einnehmen wird, für Besucher zugänglich zu machen, haben die Archäologen der Oberaufsichtsbehörde für das kulturelle Erbe und die Aktivitäten im Aosta-Tal ein großes Forschungsprojekt begonnen. Nach fast 30 Jahren seit seiner Entdeckung, in denen es mit Sand und wasserdichten Planen geschützt war, wurde das Grabmonument mit Hilfe innovativer Techniken, darunter photogrammetrische Drohnenaufnahmen, ans Licht gebracht und dokumentiert.

Das Bild zeigt den Grabhügel nach der Reinigung. Zu sehen ist eine Anhäufung aus unterschiedlich großen Steinen, die in einem Kreis angeordnet sind und diesen zudem ausfüllen. Der Hügel an sich ist eher flach. In der Mitte befindet sich ein tiefes Loch. Der Grabhügel befindet sich in einem Raum und kann von einem angelegten Weg aus betrachtet werden.
Der Grabhügel unmittelbar nach der ersten Oberflächenreinigung (Foto: Autonome Region Valle d’Aosta).

Der kreisförmige Grabhügel (ca. 8 m Durchmesser) erscheint jetzt als ein „Hügel“ aus Kieselsteinen in der Mitte und aus mittelgroßen bis großen Steinen am Rand. In der Mitte befindet sich eine große, fast quadratische Grube, die das Ergebnis eines unglücklichen Bauprojekts in den frühen 1970er Jahren ist.

Gezielte archäologische Untersuchungen sind derzeit im Gange, um einige charakteristische Aspekte dieser besonderen Konstruktion besser zu verstehen. Am überraschendsten sind die Ergebnisse der Untersuchungen im zentralen Teil, wo eine Steinstruktur gefunden wurde, die aufgrund der stratigraphischen Daten aus einer Zeit vor dem Bau des Grabhügels zu stammen scheint.

Die Arbeiten werden mit der grafischen und fotografischen Dokumentation aller Ergebnisse der Ausgrabungen, der vollständigen Restaurierung des Denkmals und der Einrichtung eines Museumsrundgangs mit multimedialem Erzählwerk fortgesetzt.

Nach einer Pressemeldung der Autonomen Region Valle d’Aosta

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