Archäologie digital im Klassenzimmer präsentiert

Archäologen zu Gast (kurz AzG) – so heißt ein neues digitales Angebot für Schulen, das spannende Themen der Archäologie per Internet direkt in die Klassenzimmer bringt. Angesprochen sind dabei besonders die Fächer Geschichte, Latein, Griechisch, Religion, Gesellschaftswissenschaften, Sachunterricht und Kunst. 

Vielfältige Themen

Entwickelt haben das Konzept fünf Expertinnen und Experten mit den Schwerpunkten Archäologie und Geschichte. Neben ihrer fachlichen Qualifikation bringen sie viel pädagogische Kompetenz bei der Vermittlung ihrer Fachgebiete mit: Sie können alle auf viele Jahre Praxis in der Führung von Schülergruppen auf der Berliner Museumsinsel verweisen. Ihre Motivation: Für die Verbreitung ihrer Fächer zu sorgen, mit ihrem Engagement das Interesse an archäologischen Themen zu wecken und Lehrerinnen und Lehrern eine ideale Ergänzung zu den Lerninhalten des regulären Unterrichts zu bieten. 

Website Ansicht AzG

Für die Umsetzung dieser Ziele steht eine breite Palette an fachlichen Inhalten zur Verfügung. Sie reicht von der Ur- und Frühgeschichte über das alte Ägypten bis zu den Griechen und Römern. Jedes Fach schöpft aus einem breiten Fundus an Themen, die den schulischen Anforderungen angepasst sind. So können die Schulen bei der Ur- und Frühgeschichte aus Angeboten wie „Detektive in Sachen Vergangenheit“, „Von Mammutpirsch und Höhlenkunst: Die Altsteinzeit“ oder „Die Kelten“ wählen. Für Ägypten gibt es Unterrichtseinheiten beispielsweise zu „Hieroglyphen“, zu „Pyramiden und Mumien“ oder zum „Leben am Nil“. Aus der Welt der Griechen und Römer warten auf die Schülerinnen und Schüler Themen wie „Demokratie in Athen“, „Rom auf dem Weg zur Weltmacht“ oder „Von Villen, Bädern und Festgelagen im alten Rom“.  Ein großer Vorteil: Der virtuelle Besuch im Klassenzimmer macht die Begegnung mit den Experten unabhängig vom Schulort möglich. Nur wenige Schritte sind notwendig, und schon befinden sich die kompetenten Gäste bei ihren Gastgebern. Denn Vorbereitung, Organisation und Durchführung sind einfach und unkompliziert. Auf der Homepage finden interessierte Lehrerinnen und Lehrer einen Überblick über alle Themen aus dem umfangreichen digitalen Angebot von „Archäologen zu Gast“. Das gewünschte Thema für den Unterricht kann per E-Mail direkt mit dem zuständigen Anbieter vereinbart werden, ebenso wie der Termin, an dem der digitale Unterricht stattfinden soll. Darüber hinaus können auch flexibel weitere, von den Lehrerinnen und Lehrern gewünschte Inhalte gebucht werden, die zu den aktuellen Unterrichtsinhalten passen. 

Interaktiver Unterricht

Die Länge der Vorträge kann abgestimmt werden. Normalerweise dauern sie – orientiert an dem Rhythmus der Schulstunden – 45 Minuten. Aber auch 60 oder 90 Minuten sind kein Problem. Angeboten werden die Vorträge auf der Internet-Plattform Zoom. Oder die Archäologin oder der Archäologe von AzG klinkt sich als Gast bei dem Programm ein, das von der jeweiligen Schule bevorzugt wird. Technische Voraussetzungen, die die Klassenzimmer bereithalten sollten, sind Internet-Anschluss und Beamer oder Whiteboard. Eine individuelle Beteiligung der Schülerinnen und Schüler ist auch möglich, wenn alle über Internet und einen Computer verfügen. Ist der Termin gebucht, wird der Link verschickt, und der digitale Unterricht kann starten. 

Der digitale Unterricht, den AzG liefert, ist interaktiv. Die Schülerinnen und Schüler hören nicht nur den Vortrag, sondern werden durch Fragen und Aufgaben beteiligt und haben genügend Gelegenheit, ihre Fragen an die Experten zu stellen. Man kann auch das Spezial-Format „Frage und Antwort“ bestellen. Dabei können Fragen, die im Unterricht aufgetaucht sind, in Form von Frage- und Antwort-Runden aufgegriffen, kommentiert, beantwortet und vertieft werden – eine einmalige Chance, denn dabei haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, ihre Informationen aus erster Hand, direkt von der Quelle, zu beziehen. 

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In 45 Minuten nach Rom oder doch nach Ägypten?

Doch das ist noch nicht alles. Zum Programm von AzG gehören auch digitale Exkursionen zu wichtigen archäologischen Stätten. Diese virtuellen Klassenfahrten führen zum Beispiel nach Rom, an den Golf von Neapel, nach Ägypten (Nilfahrt oder die altägyptische Gräberwelt), nach Troja oder, wenn es nicht so weit in die Ferne gehen soll, eine Reise zu den archäologischen Sensationen in ganz Deutschland.

Die Archäologen kommen bei ihren digitalen Besuchen in den Klassenzimmern nicht ohne attraktive Gastgeschenke. Im Gepäck haben sie ausgewähltes Bildmaterial aus Museen, Ausgrabungsstätten und den Schatzkammern der Archäologie, die ihren Ausführungen ein hohes Maß an Anschaulichkeit verleihen.  Das Angebot wendet sich primär an Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen und aller Schulformen. Doch auch Familien und Erwachsene können die Archäologen per Videokonferenz bequem ins Wohnzimmer holen. 

Das Projekt „Archäologen zu Gast“ ging Anfang 2021 an den Start. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv. Das Format wird häufig und gerne bestellt, die Reaktionen von Lehrer- und Schülerseite sind vielversprechend. Schon jetzt kann in einer ersten Bilanz festgestellt werden, dass das Konzept „Archäologie und Schule im  digitalen Austausch“ für beide Seiten ein Gewinn ist. 

Alle wichtigen Informationen und weitere Einzelheiten liefert die Homepage archaeologenzugast.de.

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