Afrikas älteste menschliche Begräbnisstätte aufgedeckt

Bilder von der Ausgrabung in Kenia, bei der eine Begräbnisstätte eines kleinen Jungen gefunden wurde.
BILD: KARSTANLAGE 50 KILOMETER NORDLICH VON MOMBASA IN KENIA (OBEN); 3D-REKONSTRUKTION DER ANORDNUNG DER KINDESÜBERRÜCKE (MITTE), KÜNSTLERISCHE REKONSTRUKTION DER BESTIMMUNG (UNTEN). CREDIT: MOHAMMAD JAVAD SHOAEE / JORGE GONZÁLEZ / ELENA SANTOS / F. FUEGO / MAXPLANCK INSTITUT / CENIEH.

Fundplatz in Kenia

Ein internationales Forscherteam gab nun die Entdeckung der frühesten menschlichen Begräbnisstätte, die bisher in Afrika gefunden wurde, bekannt. Bei Ausgrabungen in Panga ya Saidi, in Kenia, nördlich von Mombasa, fand man zudem den Körper eines Dreijährigen. Die Forschenden nannten ihn deswegen Mtoto (Swahili für „Kind“). Nachdem er verstarb, begrub man ihn vor etwa 78.000 Jahren in einer ausgehobenen Grube. Durch die Analyse von Sedimenten und der Anordnung der Knochen konnte das Forscherteam zeigen, dass der Körper geschützt war, indem er in ein Leichentuch aus vergänglichem Material eingewickelt wurde. Anschließend bettete man den Kopf des Jungen wahrscheinlich auf einem Objekt aus ebenfalls vergänglichem Material.

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Hinweise auf ein komplexes Ritual

Obwohl es keine Anzeichen für Opfergaben oder Ocker gibt, jedoch ist beides eigentlich üblich an einer solchen Begräbnisstätte. Deshalb deutet die Bestattungsbehandlung von Mtoto auf ein komplexes Ritual hin, das wahrscheinlich die aktive Teilnahme vieler Mitglieder der Gemeinschaft des Kindes erforderte. Obwohl es sich bei Mtoto um einen Homo sapiens handelte, bewahrt die Zahnmorphologie des Kindes im Gegensatz zu derjenigen, die man bei anderen menschlichen Überresten aus derselben Zeit beobachtet, bestimmte archaische Merkmale, die es mit entfernten afrikanischen Vorfahren in Verbindung bringen. Dies bestätigt offenbar, dass unsere Spezies, wie in den letzten Jahren oft postuliert wurde, extrem alte und regional unterschiedliche Wurzeln auf dem afrikanischen Kontinent hat, wo sie entstanden ist.

Nach Pressemeldung von CNRS.

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