Überreste einer Pyramide in Mexiko entdeckt

Nach Angaben der Forschenden hat die Pyramide drei Ebenen, deren Basis 12 mal 18 Meter misst und etwa 9 Meter hoch ist. Sie halten es für einen elitären Wohnbau, vielleicht für eine palastartige Anlage.

Keramikfunde aus den Überresten der Pyramide in der Gemeinde Tlalmanalco, im Bundesstaat Mexiko.
Detail einiger Winden, die zwischen Nivellierwänden gefunden wurden. Foto: Ricardo Arredondo Rojas.

Von Häusern bedeckt

Umgeben von zeitgenössischen Bauten und inmitten des städtischen Fortschritts in der Gemeinde Tlalmanalco, im Bundesstaat Mexiko, entdeckten Archäologen die Überreste der Basis einer Pyramide. Sie gehörte zum städtischen Zentrum der Hauptstadt von Tlacochcalco. Während der mexikanischen Besetzung war die Stadt das Hauptherrschaftsgebiet der Liga der Chalca-Völker: den Chalcayotl. Die Ausgrabung leitete das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH).

Die Überreste der Pyramide befinden sich in den zentralen Straßen El Naranjo und Guerrero, die sich mit der Avenida La Rosa kreuzen, und sind Teil des Totehuacan, des zentralen Viertels von Tlalmanalco, so der Archäologe der staatlichen Vertretung des INAH, Hervé Víctor Monterrosa Desruelles.

Dieses Gebiet, erklärte er, ist ein Kontinuum von Plattformen und Nivellierungen, die eine vorspanische Besiedlung widerspiegeln. „Aber leider baute man Häuser darauf. Jedoch wandte sich ein Bauherr an das Institut, da er einen auf seinem Land entdeckten Hügel untersuchen lassen wollte. Bei der näheren Analyse offenbarte sich die Struktur.

Nur ein Drittel des Fundaments gefunden

Monterrosa erklärte, dass die entdeckten Elemente des Fundaments nur ein Drittel des Volumens der Konstruktion ausmachen, der Rest wurde abgerissen. Man entdeckte jedoch, dass es sich um eine Pyramide mit drei Ebenen handelt. Die Basis misst etwa 12 mal 18 Meter und die Pyramide ist von den Wänden bis zur Spitze etwa 9 Meter hoch.

„Bei der Befreiung des Gebäudes haben wir mit Hilfe von Annäherungsvouten verschiedene Elemente wie z. B. die Wände lokalisiert, die man entlang jeder Fassade pflegte. Sobald dieser Eingriff erfolgt ist. Beginnt die zweite Phase, in der wir durch Konsolidierungs- und Wiederherstellungsarbeiten Volumen und Festigkeit der Struktur, verleihen. Weil sie ist vor allem im nordwestlichen Teil beschädigt“.

Der Archäologe und Architekt Ricardo Arredondo Rojas, sagte, dass man bei den Ausgrabungen einige Zimmer mit Resten von Stuckböden fand. Als auch die Höhe der Wände bestimmen konnte.

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Zwei Besetzungsphasen

In architektonischer Hinsicht weist das Bauwerk zwei Besetzungsphasen auf: Die erste, von 1350 bis 1465 – während der hegemonialen Zeit von Chalco -, zeigt einen deutlichen Einfluss von Chalca, mit einem Konstruktionssystem, das Mörtel auf der Basis von Kalk und zerkleinertem Tezontle sowie Schlamm aus dem See als Bindemittel verwendet und sich durch seine Technik von der Steinbrucharbeit abhebt.

Die zweite Etappe, mit der Besetzung des Mexica-Reiches in dieser Region (ab 1465 und bis zum Moment des Kontaktes mit den Spaniern), entspricht der Phase der Ausdehnung der Basis, was durch die Reihe von Caissons für konstruktive Auffüllungen, die in diesem Gebiet gebaut wurden, geschätzt werden kann. „Die Qualität der Arbeit nimmt jedoch völlig ab, sie wird gröber, was auf Veränderungen in der Besetzung und im Stadtraumsinn hinweist.

„Letzteres zeigt uns, wie sie Land in der nahe gelegenen Schlucht gewannen. Und wie sie die Struktur mit diesen Hütten, die sie stützten, mit keramischen Abfällen aus einer früheren Zeit auffüllten.“. Arredondo Rojas kommentierte, dass, „wir über ungefähre Dimensionen von zwischen 35 und 45 Metern Seitenlänge sprechen“.

Nach den bisher gewonnenen archäologischen Daten vermuten die beiden Forscher, dass es sich um eine elitäre Wohnstruktur handelt. Vielleicht um einen Palastbereich, da das in der Stätte gefundene Keramikmaterial fein ist. Sie betonten, dass es auch notwendig ist, die Besetzungssequenzen zu bestätigen. Denn selbst wenn wir die Überreste des Gebäudes haben, ist die Keramik, mit den Auffüllungen oder in den Ablagerungen der Erdrutsche vermischt.

Datierung noch nicht abschließend geklärt

„Wir müssen weitere versiegelte Kontexte finden und ausgraben, um sie zu bestimmen. Die Ausgrabungen werden also im September abgeschlossen, und dann werden die archäologischen Materialien im Kabinett analysiert“, waren sie sich einig.

Hervé Monterrosa erklärte, dass, wenn man über Stätten der postklassischen Periode wie diese spricht, sie mit einer ethnozentrischen Sichtweise in Bezug auf die Mexica angegangen werden; „diejenige, die ausgegraben wird, ist jedoch Chalca, dessen Bedeutung darin liegt, dass es, wie Tlacochcalco, das Oberhaupt des altépetl (in der mexikanischen Stufe) und eine der fünf ursprünglichen Herrschaften von Chalco war, zusammen mit Tenango-Tepopula, Xico-Chalco-Atenco, Amecameca und Xochimilco-Chimalhuacán.

Tlalmanalco war eines der Chalco-Königreiche, das spät, in der Mitte des 14. Jahrhunderts, gegründet wurde und nach dem Einfall der Mexica an diesem Ort, in der Kontaktphase, die wichtigste sozio-politische Einheit der Chalcayotl, der Liga der Völker der Region, wurde.
„Es war in dieser Siedlung, in der Hernán Cortés laut dem dritten seiner Beziehungsbriefe die Nacht verbrachte. Um hier das Bündnis mit den Herren von Chalco auszuhandeln, das ihn zum Eingang von Mexiko-Tenochtitlan führen sollte“.

Nach Pressemeldung des Instituto Nacional de Antropología e Historia.

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