Datenbank hilft bei Schutz von maritimen Fundplätzen

Es sind zu sehen die archäologische Überreste von römischen Fischverarbeitungsbottichen. Der Fundplatz liegt bei Kainopoli in Libyen. Der Fundplatz ist in die Datenbank aufgenommen worden.
Archäologische Überreste von römischen Fischverarbeitungsbottichen in Kainopoli, Libyen. Credits: University of Southhampton

Eine Online-Datenbank, die die maritime Archäologie im Nahen Osten und Nordafrika (MENA) dokumentiert, ist nun verbessert erneut an den Start gegangen. Sie soll dabei helfen, Stätten, die von Zerstörung, Erosion oder Vernachlässigung bedroht sind, weiter zu schützen.

Das Datenbankprojekt MarEA (Maritime Endangered Archaeology) leitet die University of Southampton in Zusammenarbeit mit der University of Ulster. Die beiden Universitäten arbeiten in Partnerschaft mit EAMENA (Endangered Archaeology of the Middle East and North Africa), die die Datenbank an der University of Oxford unterhält.

Die Datenbank ermöglicht es Forschern, Daten über Orte des kulturellen Erbes und die Gefahren, denen sie in der Küsten- und Meeresumgebung in der MENA-Region ausgesetzt sind, zu dokumentieren, zu erforschen und zu analysieren.

Neue Fundplätze dank Datenbank

Die Co-Leiterin des MarEA-Projekts, Dr. Lucy Blue von der archäologischen Abteilung der Universität Southampton, kommentiert: „Viele der Stätten in der Datenbank sind bisher nicht erfasst. Sie wurden durch den Einsatz von Fernerkundungstechniken, insbesondere Satellitenbildern, entdeckt und durch Berichte und Publikationen ergänzt. Das Projekt beschränkt sich nicht nur auf direkt bedrohte Standorte. Alle Stätten in der Region werden erfasst, um potenzielle Bedrohungen zu überwachen. Um entscheiden zu können, wo die Ressourcen für die Erhaltung und den Schutz am besten zum Einsatz kommen. So wissen die Denkmalschutzbehörden, welche archäologischen Ressourcen existieren und wo sie sich befinden.“

Die relaunchte Datenbank enthält viele neue Funktionen, die die Speicherung komplexer archäologischer Daten erleichtern. Sie hilft auch bei der Abfrage und Suche von Datensätzen sowie der Integration von Informationen. Nach einem Jahr in der Bearbeitung, bietet die aktualisierte Version neue, einzigartige maritime spezifische Dokumentationsformen, die für die Kontextualisierung des maritimen Erbes von größter Bedeutung sind.

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Schutz und Erhaltung von Fundplätzen im Vordergrund

Dazu gehört ein neues geoarchäologisches Ressourcenmodell. Es zielt darauf ab, Informationen über vergangene Umgebungen und Landschaften zu erfassen. Und so vergangene Umweltveränderungen analysieren zu können. Dies ist besonders wichtig angesichts der Veränderungen des Meeresspiegels und der Küsten. Diese Veränderung hat sich bereits auf den Standort, die Erhaltung und den Zustand des maritimen Kulturerbes in der Region ausgewirkt. Und die Effekte werden eher noch zunehmen. Das Modell bietet somit eine neue Möglichkeit, geologische Daten sowie marine Prozesse für alle Kulturerbe-Datensätze zu erfassen.

Die Fülle an Informationen, die in der MarEA-EAMENA-Datenbank gespeichert sind, hilft bei der Identifizierung von Bedrohungen und Risiken für archäologische Stätten. Ein Beispiel dafür sind Störungen des maritimen Erbes durch Bau- und Entwicklungsaktivitäten entlang der Küstenregion von MENA. Durch die Konsolidierung dieser Informationen sind die Forschenden in der Lage Gebiete mit hohem Risiko identifizieren und gezielte Schutzmaßnahmen zu empfehlen. Anschließend wird mit regionalen MENA-Kulturerbe-Managern und Experten zusammengearbeitet, um das maritime Kulturerbe zu dokumentieren und die Maßnahmen umzusetzen.

Nach Pressemitteilung der Universität Southhampton

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