Neue Schriftrollen aus der Judäischen Wüste

Blick auf das Tal von Nachal Chever, wo die Schriftrollen gefunden wurden.
Blick auf das Tal von Nachal Chever (Bildnachweis: Von Tsachior – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0).

Israelische Archäologen gaben die Entdeckung von Dutzenden neuer Schriftrollenfragmente in der Judäischen Wüste bekannt. Sie tragen einen biblischen Text und wurden in einer Höhle im Tal von Nahal Chever gefunden. Es wird angenommen, dass sie während des jüdischen Aufstands gegen Rom von Bar Kochba (132 n. Chr.) vor fast 1.900 Jahren versteckt wurden.

Die Pergamentfragmente tragen Zeilen eines griechischen Textes aus den Büchern Sacharja und Nahum und wurden mit der Radiokarbonmethode in das 2. Jh. n. Chr. datiert, so die Israel Antiquities Authority. Sie sind die ersten neuen Schriftrollen, die seit 60 Jahren bei archäologischen Ausgrabungen in der Wüste südlich von Jerusalem gefunden wurden.

Es wird angenommen, dass die neuen Stücke zu einer Reihe von Pergamentfragmenten gehören, die an einem Ort gefunden wurden, der als „Schreckenshöhle“ (Nahal Hever Cave 8 (8Hev) ) bekannt ist, benannt nach den 40 menschlichen Skeletten, die dort während der Ausgrabungen in den 1960er Jahren gefunden wurden, und die auch eine griechische Wiedergabe des Zwölfprophetenbuchs tragen.

Es wurden auch Funde aus prähistorischer Zeit in der Höhle gemacht, u.a. das Skelett eines Kindes, ein Korb und ein Läusekamm.

Nach einer Meldung der Israel Antiquities Authority.

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ANTIKE WELT 1/2021:

Jerusalem ist nicht nur ein realer Ort und eine besonders bedeutende archäologische Stätte, es ist auch ein Vorstellungsort mit enormer Wirkkraft. Dem realen, antiken Jerusalem sind unsere Autorinnen und Autoren – allesamt aufs engste mit der Stadt verbunden – ebenso auf der Spur, wie den vielfältigen Vorstellungen bei Pilgern, Forschern, Politikern – und sogar Modellbauern.