UNDE VENIS ET QUO VADIS

Die ägyptische und sudanesische Sammlung des Britischen Museums

«(…) not only a store-house of historical treasures (…) not only a show place for holiday recreation of the masses (…) but the true and indispensable home of the proficient master, and the proper and constant resort of the enquiring student (…)»

Samuel de Gray Birch, 1886

1753 vermachte der britische Arzt und Sammler Sir Hans Sloane (1660–1753) seine etwa 70.000 Objekte umfassende Privatsammlung für 20000£ König Georg II. (1683–1760) für die Britische Nation mit der Auflage, dass die Stücke für jederman frei zugänglich seien, so dass durch das Parlament im selben Jahr das erste, öffentliche «Museum» begründet wurde. In Sloanes Kollektion befanden sich auch etwa 150 Aegyptiaca, die den Grundstein für die ägyptische und sudanesiche Sammlung des Britischen Museums legten.

Heute umfasst die ägyptische und sudanesiche Sammlung des Britischen Museums etwa 100.000 Objekte, die von der Prähistorie (ca. 10.000 v. Chr.) bis in die Gegenwart datieren und auch koptische und islamische Stücke einschließt. Die umfangreiche Sammlung des Departments Egypt and Sudan kann derzeitig in sieben Räumen bestaunt werden.

Sammeln, Bewahren und Forschen

Die ägyptische und sudanesische Sammlung des Britischen Museums ist bis heute eine wesentliche Quelle für die Erforschung der Menschen, Geschichte, Kultur, Kunst und Religion in diesen Regionen. Seit 2007 sind alle Objekte in Collection online zugänglich und durch ein Liveupdate werden die Daten ständig aktualisiert.

Blick in einen der Ausstellungsräume der Sammlung im Britischen Museum. Im Vordergrund ist der Stein von Rosetta zu sehen, im Hintergrund eine kolossale Büste eines Pharaos.

Ein Highlight der Ausstellung:

Der Stein von Rosetta (im Vordergrund) half, die Hieroglyphenschrift der Ägypter zu entziffern. Er datiert um 196 v. Chr. und somit in die ptolemäische Zeit.

The Rosetta Stone is famous around the world for having served as the key to deciphering the ancient Egyptian language and hieroglyphic script. 

Webseite der ägyptischen und sudanesischen Sammlung des Britischen Museums

Fakten über die Sammlung

  • Die größte ägyptische Skulptur im Britischen Museum stellt einen der größten Könige Ägyptens dar: Ramses II., „Herrscher der Herrscher“, der den größten Teil des 13. Jhs. v. Chr. regierte.
  • Die ägyptische Skulpturengalerie beherbergt auch den Sarkophag von Nektanebos II., Ägyptens letztem echten Pharao. Seine Herrschaft wurde durch eine persische Invasion beendet und sein endgültiges Schicksal bleibt unbekannt.
  • Die Monumente in der ägyptischen Skulpturengalerie wurden für die Ewigkeit geschaffen. In Tempeln und Gräbern platziert, waren die Statuen und Wandbilder als Träger für die Geister von Gottheiten, Königen und privilegierten Beamten gedacht.

Department of Egypt and Sudan

The British Museum

Great Russell Street
London 
WC1B 3DG


In unserer neuesten Ausgabe finden Sie einen ausführlichen Artikel über die ägyptische und sudanesische Sammlung des BMs.

Die ANTIKE WELT 2/2021 befasst sich mit einem Forschungsthema, das in letzter Zeit immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnen konnte: den Graffiti. Im Titelthema lesen Sie u.a.:

VOM STUPIDEN GEKRITZEL ZUM TRENDTHEMA – ANTIKE UND
HISTORISCHE GRAFFITI ALS FORSCHUNGSGEGENSTAND
Die Sichtweise auf die römischen Graffiti hat sich geändert. Die Autorin stellt u. a. neue Forschungsprojekte und -ansätze vor, die der Bedeutung der Graffiti als Quellengattung gerecht werden.

MOMENTAUFNAHMEN AUS KLEINASIEN – GRAFFITI UND ALLTAG
IM SPÄTANTIKEN APHRODISIAS
Die Graffiti aus Aphrodisias geben einen spannenden Einblick in den Alltag der Bewohner: Doch welche Rolle spielten diese Bilder im öffentlichen Raum?

Headerbild: Außenansicht des Britischen Museums (akg-images / Manuel Cohen); Abb. 1. 2: Mit freundlicher Genehmigung der Trustees of the Brisih Museum; © The Trustees of the British Museum.