Award „Khaled al-Asaad“: Nominierungen stehen fest

Die fünf archäologischen Entdeckungen aus drei Kontinenten, die für den Sieg der 6. Ausgabe des International Archaeological Discovery Award “Khaled al-Asaad” in Frage kommen, sind angekündigt worden.

Unter den Medienpartnern sind seit diesem Jahr auch Archäologie in Deutschland und British Archaeology, die Zeitschrift des renommierten Council for British Archaeology.

Der Preis, der vom „Mediterranean Exchange of Archaeological Tourism and Archeo“ gefördert wird, wird am 20. November in Paestum während der 23. Ausgabe des „Mediterranean Exchange“ verliehen.
Der „Mediterranean Exchange of Archaeological Tourism and Archeo“ beschloss, archäologischen Entdeckungen mit einem jährlichen Preis zu huldigen, der in Zusammenarbeit mit Archeo, der ersten und einzigen monatlich erscheinenden italienischen archäologischen Zeitung, und renommierten internationalen Zeitschriften vergeben wird: ANTIKE WELT (Deutschland), Archéologia (Frankreich), as. Archäologie der Schweiz (Schweiz), Current Archaeology (Vereinigtes Königreich), Dossiers d’Archéologie (Frankreich), seit diesem Jahr auch mit Archäologie in Deutschland (Deutschland) und British Archaeology (Regno Unito), der Zeitschrift des Council for British Archaeology.

Zum Gedenken

Der International Archaeological Discovery Award “Khaled al-Asaad” ist nach dem Archäologen von Palmyra benannt, der seit 1963 etwa 50 Jahre lang die Leitung der Altertümer innehatte, bevor sein Sohn Waleed, ebenfalls Archäologe, seine Nachfolge antrat. Mitte Juli 2015 wurde Khaled al-Asaad von ISIS-Dschihadisten entführt, am 18. August wiederholt gefoltert und enthauptet und schließlich auf dem Platz vor dem Museum des neuen Abschnitts von Palmyra (heute Tadmur) an eine Säule gehangen zu werden. Zuvor war es ihm gelungen, Tausende von Statuen zu verstecken, bevor islamische Extremisten eintrafen, um im Mai die „Braut der Wüste“ zu erobern, die alte römische Stadt in Syrien, seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe.

Jonathan Adams, Preisträger des Discovery Award "Khaled al-Asaad" 2019 mit Fayrouz Asaad.
Jonathan Adams (Black Sea Maritime Archaeology Project (MAP): Entdeckung des ältesten intakten Schiffswracks der Welt im Schwarzen Meer vor der Küste Bulgariens) mit Fayrouz Asaad (Foto: Leaderonline.it/BMTA).

Die Verleihung des Preises findet seit 2015 im Beisein der drei Kinder von Khaled al-Asaad statt: Waleed (letzter Direktor des archäologischen Gebiets von Palmyra), Fayrouz und Omar. Der Preis ist der einzige globale Preis, der der Welt der Archäologie und insbesondere ihren Protagonisten, den Archäologen, gewidmet ist, die mit Opferbereitschaft, Hingabe, Kompetenz und wissenschaftlicher Forschung ihre Arbeit leben, sowohl als Gelehrte der Vergangenheit als auch als Fachleute, die für ihr Gebiet arbeiten.

Die gebührende Würdigung des Opfers von Khaled al-Asaad, die mit dem Chefredakteur von Archeo Andreas Steiner und mit ausländischen Zeitschriften geteilt wurde, entsprang der Überlegung, dass „die Zivilisationen und Kulturen der Vergangenheit und ihre Beziehungen zur umgebenden Umwelt mit diesem Gemetzel eine größere Bedeutung annehmen könnten, die mit der Wiederentdeckung der Identitäten in einer globalen Gesellschaft verbunden ist, die ihre Werte mehr und mehr verstreut“.

Daher zeichnet sich der Preis durch die Verbreitung eines Erfahrungsaustausches aus, der durch internationale Entdeckungen, auch als beste Praktiken des interkulturellen Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen den Menschen, repräsentiert wird.

Außergewöhnliche Entdeckungen

Im Jahr 2015 war Katerina Peristeri, Leiterin der Ausgrabungen für das Grab von Amphipolis (Griechenland), die erste Preisträgerin; die zweite Ausgabe (2016) hat das INRAP Institut National de Recherches Archéologiques Préventives (Frankreich) in der Person von Präsident Dominique Garcia für die Entdeckung des keltischen Lavau-Grabes ausgezeichnet. 2017 wurde der Preis an Peter Pfälzner, Direktor der archäologischen Mission, die die bronzezeitliche Stadt in der Nähe des kleinen kurdischen Dorfes Bassetki entdeckte, vergeben; 2018 an Benjamin Clement, den Archäologen, der die Ausgrabungen leitete, für die Entdeckung des „Kleinen Pompeji“ in Vienne (Frankreich) und 2019 an Jonathan Adams, Verantwortlicher des Black Sea Maritime Archaeology Project (MAP) für die Entdeckung des ältesten intakten Schiffswracks der Welt im Schwarzen Meer vor der Küste Bulgariens in Anwesenheit von Fayrouz, der Tochter von Khaled al-Asaad.

Der Preis wird an die, als wichtigste eingestufte, archäologische Entdeckung vergeben. Diese Einstufung wird von den oben genannten Magazinen vorgenommen, die vorher fünf Favoriten bestimmten. Darüber hinaus wird online ein „Sonderpreis“ für die archäologische Entdeckung vergeben, die im Zeitraum vom 1. Juni bis zum 30. September in einer Umfrage auf der Facebook-Seite des Exchanges von der Öffentlichkeit die meisten Stimmen erhalten hat.

Die Nominierten

Die fünf archäologischen Entdeckungen des Jahres 2019, die für den Sieg der 6. Ausgabe des International Archaeological Discovery Award “Khaled al-Asaad” in Frage kommen, sind:

1. Kambodscha: die verlorene Stadt Mahendraparvata, Hauptstadt des Khmer-Reiches, im Dschungel auf den Hügeln von Phnom Kulen, nordöstlich von Angkor;
2. Irak: in Kurdistan an der Faydah-Stätte, 50 km von Mosul entfernt, zehn assyrische Steinreliefs, mit den Göttern des antiken Mesopotamiens;
3. Italien: in Rom, der Sphinxsaal in der Domus Aurea
4. Italien: in der antiken Stadt Vulci, eine etruskische Statue aus dem 6. Jh. v. Chr., die einen geflügelten Löwen darstellt;
5. Israel: in Motza, 5 km nordwestlich von Jerusalem, eine 9.000 Jahre alte jungsteinzeitliche Metropole.

| Nach einer Pressemeldung der Borsa del Turismo Archeologico